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Kapellen

Dorfkapelle, Unterlunkhofen

Keine Messkapelle erwünscht

Wann genau in Unterlunkhofen erstmals eine Kapelle zu stehen kam, lässt sich heute nicht mehr sagen. Es scheint, dass es bereits vor dem 17. Jahrhundert ein kleines Bethaus in jenem Ort gegeben haben dürfte. Dieses wurde allerdings sich selbst überlassen, weshalb Muri und Bremgarten in den Jahren 1675 und 1676 wegen eines Neubaus verhandeln mussten. Den Anstoss dafür hatte ein Ehepaar Staubli-Kohler gegeben, das sich bereit erklärte, für einen Neubau eine beträchtliche Summe zu stiften. Zudem sollte der Neubau nicht nur grösser werden, es sollten künftig in der Kapelle auch Messen gefeiert werden. Bremgarten, in dessen Zuständigkeit sich Unterlunkhofen befand, empfahl den Wunsch dem gebietenden Kloster Muri. Dieses mochte sich aus verschiedenen Gründen nicht so recht für das Ansinnen begeistern und empfahl Bremgarten, das Ersuchen abzulehnen. Die Stiftung für ein solches Unterfangen sei zu gering, hiess es. Hauptgrund war jedoch, dass Muri die Konkurrenzierung der Pfarrkirche aufgrund der neuen Messkapelle befürchtete.
 

Langes Warten auf den Glockenturm

Gegen ein grösseres «Bethaus» hatte Muri schliesslich nichts einzuwenden, solange die Gemeinde Unterlunkhofen ohne Schaden für die Pfarrei den Unterhalt übernahm. Also konnte der Neubau 1676 doch noch verwirklicht werden, für den Untervogt Jakob Huber 1711 ein kleines Türmchen mit Glocke versprach. Doch dieses erhielt das Bethaus erst 1886. Die Glocke wurde noch im gleichen Jahr zu Ehren der Heiligen Mutter Gottes geweiht. Bis auf den heutigen Tag ist aus der Kapelle kein «Messkirchlein» geworden, weshalb die Dorfkapelle auch kein Patronat besitzt. Möglich, dass der Bau auch deswegen immer wieder unter Druck kam. 1937 musste die oberhalb der Landstrasse befindliche Andachtsstätte einer Strassenkorrektur weichen. Als Ersatz konnte dank einer Landspende der heute noch vorhandene Neubau an der Rottenschwilerstasse realisiert werden. Um den «Umzug» erfolgreich über die Bühne zu bringen, konstituierte sich 1937 der Kapellenverein Unterlunkhofen, der noch heute als Eigentümer der Kapelle amtet. In jüngster Zeit geriet das kleine Kirchlein angesichts neuer Bauvorhaben in unmittelbarer Umgebung unter Druck. Der Kapellenverein entschloss sich jedoch mangels ansprechender Alternativen, die Kapelle im Zentrum zu belassen.
 

Schmuckstück und Findelkind

Zu den schützenswerten Kunst- und Kulturgütern des Kantons gehört jedoch seit 1978 die im Inneren des Kirchleins befindliche, frühbarocke «Beweinungsgruppe». Da die Quellen über Alter und Autorschaft der Plastik keine Auskunft geben, gehen Sachverständige aufgrund stilistischer Kriterien davon aus, dass die Gruppe aus der Schule des in der Region (beispielsweise Muri und Boswil) weithin tätigen Zuger Bildhauers Johann Baptist Wickart stammt. Nicht zur offiziellen Ausstattung gehört eine Marienfigur, die als Findelkind von einem Tag auf den anderen in der Kapelle stand. Gestört hat sich daran niemand, passt die Madonna doch zu den im Mai und Oktober regelmässig abghaltenen Marienandachten. (acm)

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