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Kapellen

Jakobskapelle, Buttwil

Des Spielmanns Stiftung am Jakobsweg

Gestiftet hatte das Kirchlein inmitten von Buttwil einst der Söldner und Spielmann Hans Jacob Bartlime. Aus Kriegsdiensten soll sich der Wiesbadener ein Vermögen zusammengespart haben, welches er, wohl um sich in Buttwil niederlassen zu dürfen, den Buttwilern für den Bau einer Kapelle zur Verfügung stellte. Sein 1666 gestifteter Bau ersetzte ein vormals vorhandenes «Helgenhäuslin» (Bildstöckli). Geweiht wurde die Kapelle dem Heiligen Jakobus. Dies nicht unbedingt nur zu Ehren des Stifters, sondern vor allem in Anlehnung an die Lage Buttwils am Jakobsweg. Daran erinnert noch heute die Jakobsmuschel im Wappen der Gemeinde, die aufs Meer in Santiago de Compostela verweist.
 

Den Buttwilern ein Ei gelegt

So sehr sich die Buttwiler über die Stiftung freuten, sie dürften zunächst nicht bedacht haben, dass ihnen der schlaue Spielmann mit seinem Geschenk auch ein Ei gelegt hatte. Der Haudegen Bartlime hatte lediglich den Bau der Kapelle finanziert. Den Unterhalt überliess er der Einwohnergemeinde als Besitzerin, die zunächst jedoch auf die Unterstützung des Klosters in Muri zählen konnte. Diesem war Buttwil seit ehedem pfarrgenössig. Abt Placidus Zurlauben, der für den Unterhalt und die Erneuerung kirchlicher Bauwerke in der Region stets ein offenes Ohr hatte, spendierte dem Kirchlein im 18. Jahrhundert nicht nur einen neuen Dachreiter, er liess auch den Chor neu errichten und überliess den Buttwilern  neben verschiedenen Einrichtungsgegenständen sogar einen eigenen Stationenweg. Dies, weil die Gemeinde bei der Erneuerung der Pfarrkirche in Muri tatkräftig Hand angelegt hatte. Einen Stationenweg sein eigen zu nennen, darauf durfte sich eine Messkapelle zu früheren Zeiten etwas einbilden. Immerhin bedurfte es dazu der Erlaubnis der päpstlichen Nuntiatur. Das Gesuch wurde bewilligt, worauf die Einführung des Kreuzweges in Buttwil mit barockem Aufwand gefeiert wurde: Eine farbenprächtige Prozession mit Kreuz- und Fahnenträgern, Weihrauchfässern, Priestern in prächtigen Gewändern.
 

Verschollene Kunstgüter

Seit 1953 kümmert sich ein Kapellenverein um den Unterhalt des mittlerweile unter Denkmalschutz stehenden Kirchleins. Im Inneren wirkt die Kirche auffallend schlicht. Nahezu sämtliche Elemente der altehrwürdigen Ausstattung gelten als verschollen, fielen einer überhasteten Ausräumaktion zur Mitte des 20. Jahrhunderts zum Opfer. Übrig geblieben sind lediglich der Holzkruzifixus im Chor (1667 von Caspar Müller) sowie die beiden Figuren der Heiligen Mauritius und Leontius im Schiff (1836 aus der Schule von Johann Baptist Wickart). Auch die berühmten Stationenbilder aus Muri, die 1843 vom regional bekannten Maler Josef Küng erneuert worden waren, sind unauffindbar. Aus neuerer Zeit stammen dagegen die beiden holzgeschnitzten Statuen zu beiden Seiten des Chorbogens. Sie zeigen Maria und Jakobus, wobei letzterer anstelle der typischen Muschel ein Schwert und eine Pergamentrolle auf sich trägt. Möglicherweise eine Referenz an den Stifter. (acm)

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