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Kapellen

Dorfkapelle Anglikon, Wohlen

Der Deal mit dem Kloster

Hoch ragt er in den Himmel, der spitz behelmte Dachreiter der Angliker Dorfkapelle. Wer im Zug das Bünztal hochfährt und vor Wohlen in Richtung Osten späht, wird den schlanken Glockenturm rasch ausmachen. Im Jahr 1748 wurde die Kapelle vom Murianer Abt Gerold Haimb geweiht. Anglikon war damals keine selbständige Kirchgemeinde und besass auch kein eigenes Gotteshaus. Zum Kirchgang musste die Dorfbevölkerung jeweils ins gegenüberliegende Villmergen. So wollte es die klösterliche Obrigkeit, bis die Angliker ihren geistlichen Herren im Laufe des 18. Jahrhunderts doch noch ein Kirchlein abringen konnten. Aber Muri stellte Bedingungen: Anglikon hatte nicht nur alle Kosten für den Bau und die Pfarrstelle selbst zu tragen, es musste sich zudem verpflichten, am Sonntag weiterhin die Gottesdienste in Villmergen zu besuchen. Hinzu kam, dass das Kloster mit dem Heiligen Franz Xaver vorgab, unter welches Patrozinium das neue Kirchlein zu stellen war, was unter Berücksichtigung vorherrschender Modeströmungen und bereits erfolgter Weihen ziemlich willkürlich ausfiel.
 

Historische Spuren verlieren sich

Ihre identitätsstiftende Bedeutung als Dorfkirche hat die kleine Kapelle bis in die heutige Zeit, da die Gemeinde Anglikon zur Stadt Wohlen gehört, behalten. Noch immer findet in der Kapelle jeden Mittwochabend eine Andacht mit Eucharistie statt, zu der sich die alteingesessenen Angliker gerne treffen. Einmal mehr scheint sich zu bestätigen: Wofür einst hat gekämpft werden müssen, das wird noch lange in Ehren gehalten. Dabei ist die heute erhaltene Kapelle nicht der erste Kapellenbau in Anglikon. Für das Jahr 1515 ist bereits eine Kapelle bezeugt, deren Spur sich allerdings in der Reformationszeit verliert. Geweiht war sie dem heiligen Eremiten Antonius, der noch heute seinen Platz auf dem Kapellenaltar hat. Aber auch die kleinere der beiden Glocken, die 1899 in Aarau neu gegossen wurden, ist dem «Säuli-Toni» geweiht, wie der heilige Eremit im Volksmund genannt wird.
 

Zweimal Antonius

Die Kapelle von 1748 ist in den Jahren 1947, 1964 und 1985 innen und aussen restauriert und von der Denkmalpflege unter die schützenswerten Bauten im Kanton Aargau aufgenommen worden. Im Inneren trennt ein Bogen das Kirchlein in Schiff und Chor. Einziger Blickfang im sonst schlicht gehaltenen Raum ist ein klassizistischer Säulenaltar, dessen Marmor rot, blau und grau schimmert. Das Altarbild zeigt den Heiligen Fancisco de Xavier bei der Taufe. Sekundiert wird er vom Heiligen Antonius von Padua und bereits erwähnten Einsiedler. (acm)

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