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Kapellen

Kapelle Oberzeihen, Zeihen

«Aus löblichem Andachtsantrieb»

1750 beschlossen die Oberzeiher den Bau einer Kapelle «aus löblichem Andachtsantrieb», wie es in einem Bittschreiben an den Bischof steht. Oberzeihen gehörte damals zur Vogtei und Pfarrei Herznach. Vor allem für Kinder und ältere Menschen war der einstündige Fussmarsch zur Herznacher Kirche beschwerlich, besonders wenn der schlechte Weg auch noch über frisch gepflügtes Ackerland führte. So bestand im rund 50 Einwohner zählenden Dörfchen schon seit einiger Zeit der Wunsch nach einer eigenen Gebetsstätte. 1755 wurde die beim Dorfausgang am Weg nach Oberherznach errichtete Kapelle dem hl. Fridolin geweiht.
 

Unbekanntes Patrozinium

In den 1830er Jahren war die Kapelle in einem derart desolaten Zustand, dass sich der Bau eines neuen und grösseren Gotteshauses aufdrängte. Die Einsegnung des nun im Dorfzentrum stehenden Kirchleins fand Ende 1841 statt. 1981 unterzog die Kirchgemeinde die Kapelle einer Gesamtrenovation. Um die Kosten zu drücken, leistete eine stattliche Zahl von Männern und Jungmännern viele Stunden Fronarbeit. Die Einweihung der renovierten Kapelle im Juli 1981 feierten die Zeiher mit einem dreitägigen Dorffest.  

Eigenartigerweise ist das Patrozinium des Kirchleins unbekannt. Vielleicht ist es die auf dem grossen Altarbild prominent dargestellte Heilige Familie – aber eben nur vielleicht! Ungewiss ist auch die Herkunft des teilweise barocken ehemaligen Altaraufsatzes an der Chorwand. Offensichtlich besteht er aus einem älteren Element, dem ein jüngeres aufgesetzt ist; so berichtet es auch die mündliche Überlieferung. Das obere Gemälde zeigt eine vornehm gekleidete Frau. Ihre Attribute – Pfeil, Lilie und einen Kranz Rosen auf dem Kopf – lassen sich in dieser Kombination keiner Heiligen eindeutig zuweisen. Möglicherweise handelt es sich um die hl. Ursula mit Rosen auf dem Haupt statt der üblichen Krone.
 

«Glöcknerdynastie» Deiss

In Oberzeihen gehörten die Deiss zu den alteingesessenen Familien. Der bekannteste aus diesem Geschlecht ist alt Bundesrat Joseph Deiss, dessen Vorfahren ein hinter der Kapelle stehendes Haus bewohnten. Noch lebt im Dörfchen die Erinnerung an die «Glöcknerdynastie» Deiss. Sie stellte ab 1860 gut 120 Jahre und drei Generationen lang die Sigristen. Zu deren Pflichten gehörte auch das Läuten des Kapellenglöckleins zu den festgelegten Stunden. Heute lässt ein Elektromotor um 6, 11 und 18 Uhr das Glöcklein erklingen. Einmal im Monat ruft es zum Abendgottesdienst, zudem werden in der Kapelle auch Taufen und Sterbegebete abgehalten. (lh)

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