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Kapellen

Sankt Klarakapelle, Bremgarten

Von der Klosterkirche zum Kraftort

März 1688: Betroffen tragen die Klarissinnen zu Bremgarten eine junge Ordensfrau und Mitschwester zu Grabe. Diese habe allzu leichtfertig mit dem Tode kokettiert, heisst es. Beim Umbau der Altäre in der Klosterkirche, der heutigen Klarakapelle, hatten Handwerker nämlich Gebeine und Schädel gefunden. Neugierig, aber durchaus ehrfurchtsvoll hätten des Nachts einige Ordensschwestern die sterblichen Überreste begutachtet. Da habe die Jüngste unter ihnen einen Schädel ergriffen und diesen im Kreis um die Knochen tanzend geherzt und geküsst. Den erschrockenen Mitschwestern habe sie jauchzend zugerufen: «Seht! Was fürchtet ihr euch?» Kurz darauf erkrankte die junge Frau jedoch an einem bösen Fieber und starb. Ihr Gesicht soll völlig vereitert und entstellt gewesen sein. «Mit dem Tod lässt sich kein Spass treiben», schrieb eine Mitschwester nach dem Vorfall in die Klosterchronik. Dabei hatte alles so hoffnungsvoll begonnen: 1625 als Kirche für das gleichnamige Frauenkloster erbaut, musste die Klarakapelle «wegen Zunahme der Andacht zu St. Antonius von Padua» umgestaltet und erweitert werden, wie es in der Chronik heisst. Nicht zuletzt deswegen wird sie auch unter dem Namen Antonikapelle geführt. 
 

Wechselvolle Geschichte

Trotz des Pilgeransturms hatten die Klarissinnen stets mit finanziellen Engpässen zu kämpfen. Alle Bemühungen, ihr Auskommen zu sichern, scheiterten. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Ordensfrauen in ihren Rechten nicht respektiert wurden. Beispielsweise wurden die zur Reformationszeit enteigneten Besitztümer nur teilweise zurückerstattet, als Bremgarten zum katholischen Glauben zurückkehrte. Mit der Französischen Revolution, die 1798 den Aargau erreichte, kam das Ende des Klosters. Um das kleine Kirchlein, ein rechteckiger Bau mit markanten Rundbogenfenstern, wurde es ruhig. Seit ein paar Jahrzehnten ist das kleine Gotteshaus jedoch als Kraftort gefragt. In der ehemaligen Klosterkirche wurden 18 500 Bovis-Einheiten* gemessen. Zudem bietet die Klarakapelle einiges fürs Auge: Aussen das Eingangsportal mit Walmdach, das von zwei Rustika-Säulen gestützt wird, im Inneren den frühbarocken, dreiteiligen Hochaltar aus dem Jahre 1625. Dieser zeigt in der Mitte über einem aufwändig verzierten Tabernakel (1655) eine eindrückliche Marienoffenbarung. Zu beiden Seiten des Hochaltars, jeweils vorgezogen, finden sich kunstvoll gestaltete Seitenaltäre, die 1687 ergänzt wurden. Als Rarität darf überdies die Darstellung aller vierzehn Nothelfer an einer der Seitenwände bezeichnet werden. (acm)

*In Bovis-Einheiten wird von Anhängern der Radiästhesie die Stärke einer nicht näher bekannten Lebens- oder feinstofflichen Energie angegeben. Die Bovis-Einheit ist der Pseudowissenschaft zuzurechnen (Quelle: Wikipedia)

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