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Kapellen

Kreuzkapelle, Wettingen

Zum Lob und zur Ehre Gottes

Während Jahrhunderten teilte sich am Ort, wo heute die Kreuzkapelle steht, die von Wettingen kommende Landstrasse nach Würenlos und Otelfingen. Anfänglich stand an dieser Strassengabelung ein Kreuz. Es empfahl die Vorbeigehenden dem Schutze Gottes und diente ihnen besonders im Winter, wenn der Schnee die Strassenführung verwischte, als Orientierungshilfe. Als Flurkreuz segnete es das umliegende Ackerland der 1504 erstmals erwähnten Zelg zum „Chreutz“. Eine Kapelle dürfte hier seit der zweiten Hälfte des 16. Jh. stehen. Schriftlich wird sie erstmals 1655 als „Heilig Creütz-höüsli“ fassbar. 1660 liess der Abt des Klosters Wettingen das heutige Kirchlein erbauen, „Zu Lob und Ehr dem wahren Gott“, wie die Inschrift über dem Eingang verkündet.
 

Gesichtslose Wesen

Als Wettingen noch ein kleines Dorf war, befand sich das Gotteshaus ausserhalb der Siedlung. Der Platz war offenbar etwas unheimlich. So sollen vor der Kapelle einst gesichtslose Geistwesen – Männer, Frauen und Kinder – beobachtet worden sein, die in ständiger Bewegung einander durchdrangen. Es waren ruhelose Seelen, für die niemand betete. Nachdem der Pfarrer in der Kapelle während einer Messe für die unerlösten Seelen Fürbitte gehalten hatte, verschwand die Erscheinung.

Heute steht das Kirchlein am Rande der Agglomeration Baden-Wettingen an der stark befahrenen Landstrasse. Längst vorbei sind die Zeiten, als sich in der Bittwoche die Flurprozessionen von Wettingen, Würenlos und Neuenhof bei der Kapelle trafen. In der 2006 renovierten Kapelle finden nur wenige kirchliche Anlässe statt. Der wichtigste ist der Patroziniumsgottesdienst zum Fest Kreuzerhöhung (14. September). Brennende Opferkerzen bezeugen aber, dass die Kapelle täglich von Gläubigen aufgesucht wird. Vor allem ältere Menschen aus der Umgebung schätzen diesen Ort des Gebetes, auch als Alternative zum bekannteren Heiligtum droben auf dem nahen Sulzberg. Ein Kapellenverein sorgt für den Erhalt und Unterhalt des der Kirchgemeinde gehörenden Sakralbaus.
 

Findling als Fundament

Die Kapelle beherbergt einen schlichten Altar. Ein Gemälde, wohl aus den 1880er Jahren, zeigt den Gekreuzigten zwischen Maria, Magdalena und Johannes. Über dem Eingangsportal sind Reste von Grisaillemalereien aus der Anfangszeit des Baus sichtbar. Die Nordecke des Gebäudes ruht auf einem erratischen Block. Der Findling stammt wahrscheinlich aus dem Bereich der Würenloser Endmoräne und wurde von Menschenhand hierher transportiert. Wann dies geschehen ist, ist nicht geklärt. (lh)

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