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Kapellen

Mariä Heimsuchung, Freienwil

Am Anfang stand ein Oratorium

1580 stiftete der Zuger Beat Jakob Brandenberg, eidgenössischer Landvogt in Baden, in Freienwil ein Oratorium (Bethaus). 1648 bauten die bis heute nach Lengnau pfarrgenössigen Freienwiler eine grössere Kapelle, in der auch Messen gelesen wurden. Diese durften allerdings nur von alten und gebrechlichen Menschen besucht werden, alle anderen mussten nach Lengnau zur Kirche. Dass diese Vorschrift nicht immer eingehalten wurde, liegt auf der Hand. 1662 weihte der Konstanzer Weihbischof das neue Gotteshaus und spendete über 200 Kindern aus der Umgebung die Firmung. Das Patrozinium der Kapelle war Mariä Heimsuchung. Das am 2. Juli begangene Fest kann in der Pfarrei auf eine lange Tradition zurückblicken: 1454 ist von einer Bittprozession von Lengnau nach Freienwil die Rede. Man bat um die Verschonung vor Unwettern und gelobte, den Tag Mariä Heimsuchung in Zukunft als Festtag zu begehen. Bis ins 20. Jahrhundert hinein führten am 2. Juli Prozessionen aus Lengnau, Ehrendigen und Schneisingen zur Kapelle in Freienwil.
 

Neubau

Nach dem Ersten Weltkrieg entschieden sich die Freienwiler für den Abriss des baufälligen Kirchleins und für einen Neubau. Der Badener Architekt Arthur Betschon erhielt den Planungsauftrag. In den Jahren 1923/24 wurde die Kapelle abgerissen und eine Grössere errichtet. Rund 39‘000 Franken kostete die Gemeinde das Gebäude. Der Aufwand für die Innenausstattung in der Höhe von 5‘750 Franken konnte mit Spenden gedeckt werden. 1927 fand die Kapellenweihe statt. Vom Vorgängerbau wurden die beiden toskanischen Säulen von 1717 am Vorzeichen sowie die von Karl Wehrli in Zürich 1897 bemalten Fenster wiederverwendet. 1962/63 erhielt das Kirchlein einen grösseren Chor mit Sakristeianbau. Der Chor beherbergt einen schmucken Hochaltar aus der Zeit des Kapellenbaus. Er stammt aus der Werkstatt des Südtiroler Bildhauers Ferdinand Stuflesser in Sankt Ulrich im Grödnertal, ein bekannter Bildhauer aus den Jahrzehnten um 1900, der vor allem in Österreich in vielen Kirchen seine Werke hinterlassen hat. Das Altarbild nimmt Bezug auf das Kapellenpatrozinium. Es zeigt den Besuchs Marias bei ihrer Verwandten Elisabeth. Im Hintergrund beobachtet Elisabeths Mann Zacharias die Begrüssung der beiden Frauen. Autor des Gemäldes ist Ludwig Glötzle aus München, einer der bedeutendsten Kirchenmaler Deutschlands in der damaligen Zeit. Glötzle arbeitete auch im Salzburger Dom und schuf Altarbilder für nordamerikanische Kirchen. (lh)

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