Kapellen
Neue Sebastianskapelle, Hellikon
Dem Dorfheiligen treu geblieben
In der Mitte des 20. Jh. verstärkte sich der Wunsch der römisch-katholischen Helliker nach einem grösseren Gotteshaus. Die kleine Sebastianskapelle im Oberdorf genügte den Ansprüchen der wachsenden Bevölkerung längst nicht mehr. Hinsichtlich der Beerdigungsgottesdienste drängte sich als Standort für eine neue Kirche ein Platz neben dem 1930 angelegten Friedhof auf. Zahlreiche Spenden und der Erlös eines Dorffestes trugen zur Realisierung des rund 750‘000 Franken teuren Kapellenbaus bei. Am 15. August 1975 weihte Bischof Anton Hänggi das Gotteshaus ein. Die Helliker hielten ihrem bisherigen Kapellen- und Dorfheiligen die Treue und erkoren St. Sebastian auch zum Patron des neuen Kirchleins. Noch heute ist der Sebastianstag, der 20. Januar, ein lokaler Feiertag, der mit einem Festgottesdienst in der neuen Kapelle begangen wird.
Offen für alle Konfessionen
In seinem Untergeschoss birgt das moderne Kapellengebäude einen Pfarreisaal sowie von der politischen Gemeinde genutzte Räumlichkeiten zur Aufbahrung der Verstorbenen und eine Luftschutzanlage. Neben dem Gotteshaus steht ein 17 Meter hoher Campanile, ein frei stehender Glockenturm aus Betonelementen. Die drei Glocken sind Maria und den Helliker Kapellenheiligen Sebastian und Wendelin geweiht. Die Kapelle gehört der römisch-katholischen Kirchgemeinde Wegenstetten-Hellikon, steht aber auch den Christkatholiken und den Evangelisch-Reformierten zur Verfügung, was besonders bei Beerdigungen geschätzt wird.
Stimmungsvoller Andachtsraum
Im Inneren der Kapelle erzeugen Architektur und Lichteinfall zusammen mit der schlichten Ausstattung eine stimmungsvolle Atmosphäre, die zur Besinnung einlädt. Die Dachkonstruktion betont den Altarbezirk. Blickfang ist ein schön gearbeitetes Holzkruzifix. Neben dem Kreuz steht eine Figur des Kapellenpatrons. Marienverehrer erfreuen sich an einer hübschen barocken Madonna, die einst in der Helliker Wendelinskapelle stand. In einer der hinteren Kapellenecken steht eine Figur von Bruder Klaus, allerdings nicht zufällig, denn im Altar sind Reliquien unseres Landespatrons eingelassen. (lh)