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Kapellen

Rochuskapelle, Fischbach-Göslikon

Erst gegen Pest, später bei Beinleiden

Bis in die frühe Neuzeit traten in der Schweiz alle zehn bis zwanzig Jahre grössere oder kleinere Pestwellen auf. Auch den Aargau traf es wiederholt, so auch im 17. Jahrhundert, als in Fischbach-Göslikon die Rochus-Kapelle erbaut wurde. Der tödliche Krankheitsverlauf der Pest jagte den Menschen Angst ein. Im Gebet zu verschiedenen Heiligen um Fürsprache bei Gott hofften die Leute, vom grausamen Schicksal verschont zu bleiben. Als «zuständig» galten die Pest-Heiligen Sebastian und Rochus. Es gab Bitt- und Bussprozessionen sowie auch Kapellenstiftungen wie in Fischbach-Göslikon.
 

Boomende Messkapelle

Die Hintergründe der Stiftung der Rochuskapelle liegen im Dunkeln. Es ist jedoch davon auszugehen, dass das kleine Kirchlein etwa um 1672, also um dieselbe Zeit wie die benachbarte Kirche erbaut wurde. Bereits 1709 wurde die Kapelle in Richtung Westen verlängert. Dies aufgrund der wachsenden Verehrung des Heiligen Rochus, letztlich aber auch, weil in der Kapelle die Heilige Messe gefeiert werden sollte. Der Bischof von Konstanz weihte allerdings erst 1731 das Kirchlein zur Messkapelle.
 

Nachlässigkeit kostet Reliquien

Als im Laufe der kommenden Jahrzehnte die Pest verschwand, liess auch das Interesse an der Verehrung des Heiligen Rochus nach. Die gleichnamige Kapelle in Fischbach-Göslikon wurde vernachlässigt, niemand fühlte sich zuständig, es fehlte an Mitteln. Obschon im Jahre 1865 sogar der zuständige Bischof energisch die Instandstellung der Kapelle verlangte, geschah nichts, was die Fischbach-Gösliker die in den Altar eingelassenen Reliquien kosten sollte. Als 1890 endlich die Restaurierung des Kirchleins an die Hand genommen wurde, inspizierte Solothurn die Arbeiten und überführte die erwähnten Reliquien in die Bischofsstadt. Dort verschwanden sie. Jedenfalls hiess es später auf Anfrage, die Reliquien seien nicht mehr vorhanden. Es ist anzunehmen, dass sie an eine andere Kirche übergeben worden waren.
 

Der Heilige Rochus

Rochus wurde im 14. Jahrhundert in Montpellier geboren. Nachdem er als Zwanzigjähriger seine Eltern verloren hatte, verschenkte er sein Vermögen und wurde Mönch. Auf einer Pilgerfahrt nach Rom pflegte er Pestkranke. Diese soll er nur mit Hilfe des Kreuzzeichens wundersam geheilt haben. Schliesslich erkrankte Rochus selbst, wurde jedoch von niemandem gepflegt. Er empfahl sich Gott und ging in eine einsame Holzhütte im Wald. Dort wurde er der Legende nach von einem Engel gesund gepflegt, derweil ein Hund ihn mit Essbarem versorgte. Rochus, infolge seiner Erkrankung schwer verunstaltet, kehrte zu den Menschen zurück, wo er weiter Pestkranke heilte. Aufgrund seines Aussehens und sonderbaren Verhaltens landete er im Gefängnis, wo er starb.
 

Neuer Trend

Nach abgeschlossener Renovation im Jahre 1891 wurde die Kapelle wieder eifriger besucht. Die Pest hatte sich zwar erledigt, doch fanden die Leute einen neuen Zugang zum Heiligen Rochus. Weil dieser auf den Darstellungen in der Kapelle auf seine Wunden am Bein verweist, riefen ihn die Gläubigen fortan bei verschiedenen Beinleiden an. (acm)

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