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Kapellen

Verenakrypta, Bad Zurzach

Grabkapelle der Heiligen Verena

Der gotische Chorturm des Bad Zurzacher Münsters birgt in seinem Erdgeschoss eine Krypta mit dem Grab der Heiligen Verena. Durch eine niedere Tür an der Südseite des Turms betritt man den stimmungsvollen Raum mit dem Sarkophag. Die ins Jahr 1613 datierte Grabplatte zeigt Verena mit langem, offenem Haar, Symbol ihrer Jungfräulichkeit. In den Händen hält sie Doppelkamm und Krug, die auf die Pflege der Armen und Kranken hinweisen. Dank des Grabes entwickelte sich Zurzach im Mittelalter zu einem bedeutenden Wallfahrts- und Messeort. Noch heute ist der 1. September, der Verenatag, in Bad Zurzach Feiertag, der mit einem Festgottesdienst im Münster begangen wird.
 

Legendäre Biografie 

Über das Leben der Heiligen berichtet uns ein üppiger Legendenkranz. Die Ägypterin Verena soll in spätrömischer Zeit im Gefolge der von Mauritius angeführten Thebäischen Legion nach Europa gekommen und über Solothurn und Koblenz nach Tenedo, dem römischen Zurzach, gelangt sein. Hier diente sie einem Priester als Haushälterin und pflegte Arme und Kranke. Verena soll im Jahre 344 gestorben sein. Da ihre Lebensgeschichte erst rund ein halbes Jahrtausend später schriftlich festgehalten wurde, ist die historische Verena kaum greifbar. Gesichert ist, dass in spätrömischer Zeit in Tenedo Christen lebten. Gesichert ist auch, dass im 5. Jahrhundert auf einem Friedhof über dem Grab einer vom Volk verehrten Person ein Kirchlein erbaut wurde, dessen Fundament sich unter dem heutigen Münster teilweise erhalten hat. Um etwa 750 entstand hier ein Männerkloster, das später in ein Chorherrenstift umgewandelt wurde. 1876 hob der Kanton das Stift auf.
 

Verenawasser gegen Ungeziefer

Im Zusammenhang mit dem Kult um die Heilige Verena entwickelte sich in der Region Zurzach ein vielfältiges Brauchtum. Dazu gehörte bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts die Niederlegung von «Tschäppeli» auf das Verenagrab durch frisch vermählte Frauen. Als «Tschäppeli» bezeichnet man den früher in dieser Gegend zum Brautkleid getragene Kopfschmuck, der einem Krönchen ähnelt. Zwei Exemplare sind in einer Wandnische der Krypta ausgestellt. Am Boden fällt eine mit einem Eisengitter verschlossene Vertiefung auf; ein längst versiegter Brunnen, dessen Wasser als wunderwirkend galt. Manche Gläubige werfen ein Geldstück hinein, verbunden mit einer Bitte an die Heilige. Münzen liegen auch im 2011 wieder zugänglich gemachten Sodbrunnen, zu welchem man durch eine Tür an der Nordseite der Kirche gelangt. Wallfahrer können hier «Verenawasser» schöpfen. Es soll u.a. gegen Augen- und Hautkrankheiten helfen. Früher diente abgestandenes «Verenawasser» gar zur Bekämpfung von Ungeziefer. (lh)

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