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Kapellen

Burkardskapelle, Beinwil im Freiamt

Schmuckes Grabmal für den Volksheiligen

Lange hatte Pfarrer Franz Anton Gangginer auf diesen Tag hingearbeitet. Nach zähen Verhandlungen trafen sich 1784 unter der Leitung von Abt Gerold II. von Muri vierzig Personen aus dem Priester- und Laienstand sowie zwei Ärzte in der Krypta der Beinwiler Pfarrkirche. Gemeinsam wurde das Grab des dort ruhenden Pfarrers Burkard geöffnet. Die Ärzte nahmen Untersuchungen vor und erstellten Gutachten, die nachher zusammen mit den Reliquien in eine Holzkassette gelegt wurden. Diese wurde in einen wuchtigen Marmorsarg eingeschlossen, der noch heute im Zentrum der Krypta steht. Dort ruht seither der Heilige Burkard, der in Dokumenten der römischen Ritenkongregation von 1795 und 1817 ausdrücklich als «heilig» anerkannt wurde, obschon er nie kanonisiert worden war. Auf Betreiben von Franz Anton Gangginer sollte dem Volksheiligen eine würdige Grabstätte bereitet werden. Der deutsche Bildhauer Johannes Beck erhielt den Auftrag, zur 1619 erbauten Krypta ein passendes Grabmal zu schaffen. 
 

Bezeugte Wunderzeichen

Seit jeher sind der Name Burkard und jener der Freiämter Gemeinde Beinwil untrennbar miteinander verbunden. Schon zu Lebzeiten soll Burkard mit wundersamen Zeichen auf sich aufmerksam gemacht haben. Nach seinem Tod im Jahr 1192 beteten die Menschen an seinem Grab. Manche berichteten von Heilungen und Gebetserhörungen. Noch heute können wir in der Krypta zahlreiche Votivtafeln bestaunen, flankiert von Krücken und Gehstöcken. Selbst Kanonenkugeln aus dem Zweiten Villmergerkrieg von 1712 haben ihren Weg in die Kapelle gefunden. Ein Soldat soll unter heftigem Beschuss bei der Verteidigung der Feste von Baden zum Heiligen Burkard gefleht haben und verschont worden sein.
 

Einzigartige Renaissancekunst

Zur unter dem Chor befindlichen Krypta, auch Burkardskapelle genannt, führt eine breite Treppe. Dass Burkard mit grossem Aufwand zunächst eine Krypta und später eine Tumba errichtet wurde, zeigt, in welchem Umfang seine Verehrung zunahm. Die Kapelle wird von vier toskanischen Säulen getragen und ist als einzigartige Renaissancekrypta weit über die Region hinaus bekannt. Über die Säulen spannt sich in Spitzbögen eine kunstvoll verzierte Decke. Im Zentrum, unmittelbar vor dem Altar, befindet sich die Grabtumba. Der ockerfarben marmorierte Altar hinter dem Grabmal zeigt im Hauptblatt den Heiligen Burkard umgeben von Kranken. Überhaupt ist der Volksheilige in der Krypta omnipräsent. Als Altarfigur flankiert er zusammen mit St. Mauritius das Altarblatt, in der Ecke rechts neben dem Altar kniet er betend als lebensgrosse Plastik. Links vom Eingang, über dem vierplätzigen Chorgestühl aus Eichenholz, erzählen auf Leinwand gemalte Szenen aus dem Leben Burkards. (acm)
 

Zusatz

Bis zum heutigen Tag wird in der kleinen freiämter Gemeinde das Andenken Burkards mit Liebe und Sorgfalt gepflegt. Fürs alljährliche Patrozinium am Wochenende vor Pfingsten wird jeweils mit der grossen Kelle angerichtet. Den Auftakt bildet eine feierliche Prozession am Samstagabend. Höhepunkt ist dann am folgenden Montag die grosse Patroziniumsfeier. Seit 2004 wartet zudem eine weitere Attraktion auf die Besucherinnen und Besucher: Ein «St.-Burkards-Pilgerweg» führt südlich der Wallfahrtskirche über einen gepflegten Naturpfad. Vier Stationen regen zur Meditation an. Der gesamte Weg ist zirka 800 Meter lang und kann von Familien, älteren und auch rollstuhlabhängigen Personen genutzt werden.

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