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Kapellen

Einsiedelei St. Antonius zu Emaus, Zufikon

Umzug nach Mord

Eine erste Kapelle bei Zufikon auf dem «Chräenbüel» wird zwischen 1450 und 1494 in verschiedenen Bremgarter Urkunden erwähnt. Bereits damals sollen Einsiedler bei der Kapelle in einem «einfältig Hüttlein» gehaust haben. Als jedoch 1528 katholische und reformierte Bauern in unmittelbarer Nähe der Kapelle in Streit gerieten und ein Neugläubiger zu Tode kam, galt der Ort als entweiht. Ein neues Kirchlein samt Klause wurde errichtet. Zu stehen kam es 1576 im Emaus, zu Ehren der Muttergottes und des Heiligen Antonius Eremita. Der Flurname bedeutet «Gelände am Wasser».
 

Ein Pfarrer setzt sich ein umstrittenes Denkmal

Seine Entwicklung verdankt das Antonius-Heiligtum engagierten Pfarrpersönlichkeiten zu verschiedenen Zeiten. So prägte der Zufiker Pfarrer Theophil Kramer in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Gestalt des Emaus, wie es sich heute präsentiert, und schuf sich somit ein umstrittenes Denkmal. Im 17. Jahrhundert war es Pfarrer Andreas Bütelrock, der zusammen mit dem Einsiedler Johannes Linder viel in die Anlage investierte. Besondere Beachtung verdienen die Bilder-Zyklen aus jener Zeit. Erwachsen aus der bilderreichen Vorstellungswelt barocker Volksfrömmigkeit erzählen sie vom Heiligen Antonius Eremita und von Nikolaus von der Flüe.
 

Quasi ein Neubau

Grosse Eingriffe unternahm im 20. Jahrhundert Theophil Kramer: 1926 zum Pfarrer von Zufikon gewählt, zog er sich 1937 als Einsiedler ins Emaus, diesen Platz am Fluss, zurück. Kunstverständige beurteilen Kramers Umbauten rückblickend als «nicht sehr glückliche Renovation, die fast einem Neubau gleichkam». 1937 wurde die Chorwand ausgebrochen und eine halbrunde Apsis angebaut. Es folgten der Aushub einer Krypta für ein Marienheiligtum sowie die Errichtung einer Antoniushalle unmittelbar gegenüber dem Eingang der Kapelle. Ferner initiierte Kramer den Bruderklausenhof. Diesen zieren Bilderzyklen sowie eine Inschrift.
 

Schuhfabrikant finanziert Bauträume

Die Anlage liegt direkt am Reussufer und wird von einer Mauer umschlossen. Die Kapelle verfügt über eine Krypta, in der sich eine Mondsichelmadonna befindet. Pfarrer Kramers Absicht war es, im Emaus ein Marienheiligtum einzurichten. Zu diesem Zweck holte er die in der Pfarrkirche Zufikon aufgestellte Mondsichelmadonna zurück, die ursprünglich zum Emaus gehörte. Verwirklichen konnte Kramer viele seiner Pläne nur dank seinem grosszügigen Gönner, dem Schuhfabrikanten Carl Dosenbach. Dieser versah Kramer mit Kapital und half ihm, das Antonius-Heiligtum in eine Stiftung zu überführen und seinen Fortbestand zu sichern. Im Wissen, dass das Emaus ohne Einsatz von Menschen vor Ort bestimmt schon längst zerfallen wäre, verfolgte Kramer die Absicht, die Einsiedelei einer klösterlichen Gemeinschaft zu übergeben. Nach Errichtung eines Priesterheims im Jahre 1951 bezogen 1955 im Emaus drei Kapuziner Quartier. 1992 lösten die Franziskaner-Schwestern die Kapuziner ab.
 

Gottesfürchtige und Halunken

Bis ins 20. Jahrhundert lebten immer wieder Einsiedler im Emaus, deren Aufgabe es war, für die Kapelle zu sorgen. Viele Waldbrüder standen bei den Leuten in Ansehen, weil sie ein bescheidenes Leben fristeten. Doch nicht alle Waldbrüder gaben ein gutes Bespiel. Die Chroniken berichten von einem Landsknecht, der für sein Kriegstreiben als Eremit büssen wollte, sich alsbald aber nur noch in den Wirtshäusern aufhielt. (acm)

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