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Kapellen

Kapelle Mariawil, Baden

Gelübde der Bruderschaft

Nicht die Kapelle hat dem Kappelerhof-Quartier den Namen gegeben, sondern die Familie Kappeler, die hier einen Hof bewirtschaftete. Um 1600 baute Hans Kappeler im zwei Kilometer vor Baden gelegenen Oberwil eine kleine Marienkapelle. Der Anlass zum Bau der heutigen Kapelle fällt in die Zeit des Ersten Villmergerkrieges 1656, als sich reformierte und katholische Eidgenossen bekämpften. Um die katholische Sache zu unterstützen und Unheil abzuwenden, gelobte die der Kapelle in Oberwil angeschlossene Marienbruderschaft auf Antrag des Badener Stiftspfarrers, das baufällige Bethaus durch eine grössere Kapelle zu ersetzen. 1662 fand die Weihe des neuen Gotteshauses statt.
 

Gefäss Gottes

Anlässlich einer umfassenden Renovation in den Jahren 1764–1766 erhielt das Gotteshaus zu einem grossen Teil sein heutiges Aussehen. Im Innern wurde die flache Holzdecke durch ein Tonnengewölbe ersetzt und der Kirchenraum erhielt eine festliche Rokoko-Ausschmückung. Die Nische des Hochaltars beherbergt eine Strahlenkranzmadonna aus der Zeit um 1670, das Ziel der Mariawil-Pilger. Bis ins 20. Jh. diente das Gotteshaus hauptsächlich der Wallfahrt. Dies erklärt auch die stattliche Grösse der Kapelle. Besonders im Zeitalter der barocken Volksfrömmigkeit galt Mariawil in der Grafschaft Baden als beliebter Wallfahrtsort. Heute kommen vor allem im Marienmonat Mai Gläubige aus den umliegenden Pfarreien für Maiandachten hier hin, aber auch Einzelpilger besuchen täglich den Ort. 

Die Bilder von 1925 an der Chordecke nehmen Bezug auf die Gottesmutter. Mittelpunkt ist eine Darstellung der Krönung Marias, umgeben von Kartuschen mit Motiven aus der Lauretanischen Litanei, die Maria auf verschiedene Weise als Gefäss Gottes bezeichnet. Maria hat Gott aufgenommen und der Mensch soll es ihr gleich tun, so die Aussage der Bilder. 
 

Gemeinschaft der Redemptoristen

Ein Zwischentrakt verbindet die Kapelle mit dem benachbarten Gebäude. Hier lebt seit 1923 eine Gemeinschaft von Redemptoristen. Anfänglich hielten sie Gottesdienste für die Bewohner des wachsenden Kappelerhof-Quartiers und wirkten als Aushilfspriester in der Pfarrei Baden, wo sich die Zahl der Gläubigen innerhalb von 40 Jahren verdreifacht hatte. Zudem hatten sie die Wallfahrt zu fördern und zu betreuen. Manche der ursprünglichen Aufgaben sind geblieben. Heute ist Mariawil Mittelpunkt einer der vier Seelsorgebezirke der Pfarrei Baden. Ihm steht ein Pater der Redemptoristen vor. Dank der Anwesenheit der Ordensleute finden in der Kapelle täglich Gottesdienste statt. (lh)

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