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Kapellen

Lourdeskapelle, Kaisten

Sagenumwobene Anhöhe

Auf dem Kaister Fasnachtsberg loderte bis zum Beginn des letzten Jahrhunderts am Sonntag nach Aschermittwoch das Fasnachtsfeuer, dessen Ursprung in vorchristlicher Zeit liegen soll. Im hinteren Teil des Fasnachtsberges finden sich Gräben, Bodenvertiefungen und Spuren von Mauerzügen, die den Einheimischen sonderbar vorkamen. Aufgefundene Keramikscherben regten die Fantasie zusätzlich an. Sagen berichteten von Erdmännchen, in Kaisten «Ärdbiberli» genannt, die hier im Boden gehaust haben sollen; zwergartige Wesen, nur wenig grösser als Kücken. 1892 bauten die Kaister auf dem bewaldeten Areal der rätselhaften Ruine eine Lourdeskapelle. Die Initiative ging vom Pfarrer aus. Ob der Seelsorger auf der mit heidnischem Brauchtum und Sagen belegten Anhöhe einen christlichen Gegenpol setzen wollte? Zwanzig Jahre später entdeckte man bei einer archäologischen Grabung im Umfeld der Kapelle menschliche Siedlungsspuren aus der Bronze- und Römerzeit sowie aus dem Mittelalter. Erst jetzt wurden die Mauerreste als Ruine einer schriftlich nicht überlieferten mittelalterlichen Burg erkannt.
 

Lourdesgrotten lagen im Trend

Dem einheimischen Baumeister Johann Eduard Ackermann fiel 1892 die Ehre zu, das Bethaus zu errichten. Seitdem trug er den Übernamen «Chäpeli-Murer». Mit der Errichtung einer Lourdeskapelle folgten die Kaister einem damaligen Trend. In den Jahrzehnten nach der Marienerscheinung im französischen Lourdes 1858 entstanden in vielen katholischen Pfarreien Nachbildungen der Lourdesgrotte und der Erscheinungsszene, figürlich dargestellt mit der erhöht stehenden Jungfrau Maria und der auf tieferem Niveau vor ihr knienden Seherin Bernadette Soubirous. Auch in der Kapelle auf dem Fasnachtsberg konnten und können die Gläubigen zumindest ansatzweise die Stimmung der heiligen Grotte von Lourdes erleben, ohne in die weit entfernten Pyrenäen zu reisen.
 

Erhörte Gebete

Von der Pfarrkirche aus führt ein Stationenweg hinauf zur Ruine. Die modernen Kreuzwegbilder schuf der Krienser Emil Eltschinger. Die Kapelle ist klein und eine Bank bietet lediglich einer Handvoll Gläubigen Platz. Für eine grössere Anzahl Personen stehen vor dem Gebäude Sitzbänke zur Verfügung. Bei Andachten gewährt die weit geöffnete Kapellentür den Blick auf die Grotte. Dass hilfesuchende Menschen von Maria nicht im Stich gelassen werden, verraten die schlichten Votivtafeln an der Kapellenwand. (lh)

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