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Kapellen

Nikolauskapelle, Jonen

Minidosis Mythenkitt

Sie wird gewöhnlich in einem Atemzug mit den Auseinandersetzungen bei Morgarten, Murten und zu St. Jakob genannt: die Schlacht bei Sempach. An diese, genauer gesagt, an eines der zahlreichen Geplänkel rund um die Hauptschlacht, erinnert die kleine Wegkapelle in Jonen, unmittelbar an der Hauptstrasse. Am 13. November 1388, also zwei Jahre nach der grossen Schlacht trafen dort, wo heute die Kapelle in Jonen steht, Bewaffnete aus Zug und Bremgarten aufeinander, wobei letztere 18 Mann verloren. Herrschte damals Krieg, so bedeutete das weitgehend anarchistische Zustände. Soldaten lebten davon, sich ihren Unterhalt über Plünderungen zu sichern. Hinzu kamen beschäftigungslose Söldner und Deserteure, die durch die Lande zogen. Der Sempacherbrief aus dem Jahre 1393, das erste Dokument übrigens, das die Waldstätte gemeinsam mit Zürich, Bern, Zug und Glarus als Eidgenossen ausweist, enthält verschiedene Regeln, wonach Fahnenflüchtige und Plünderer bestraft, desgleichen aber auch Kirchen, Klöster und Frauen geschont werden sollten. Derartige Abmachungen lassen vermuten, wie es vor und nach der Schlacht von Sempach in den Umlanden zugegangen sein musste.
 

Zeitenwende nach der Schlacht

Erstmals erwähnt wird das «Käppeli» im Jahre 1568. Zu dieser Zeit dürften die Schlacht von Sempach  bereits Teil des Mythos von den wehrhaften Eidgenossen geworden sein, die sich ihre Unabhängigkeit und Freiheit gegen fremde Mächte erkämpft hatten. Im Falle von Sempach namentlich die «bösen Habsburger». Dass jedoch die historischen Fakten verdreht wurden, spielte keine Rolle. Die Stadt Luzern, im Bündnis mit den Waldstätten, hatte nämlich um 1385 die habsburgischen Besitzungen Rothenburg und Wollhusen erobert und die Vögte vertrieben, klar widerrechtliche Handlungen, die Herzog Leopold III als Vertreter der habsburgischen Ordnungsmacht auf den Plan riefen. Mit seinem Söldnerheer, dem sich auch Soldaten aus Bremgarten und anderen zu Habsburg gehörenden Teilen der heutigen Schweiz anschlossen, zog der Adlige aus, die Landstadt Luzern zur Rechenschaft zu ziehen.  Die Habsburger kassierten eine vernichtende Niederlage, mit Folgen auch für das Kelleramt: Dieses gelangte unter Einfluss der Eidgenossen.
 

Bildhäuschen mit Heiligenbild

Die Nikolauskapelle hat keine Türe, lediglich ein halbrundes Fenster unter einem vorgezogenen Satteldach. In diesem ist ein eisernes Gitter eingelassen. Im Inneren des Bildhäuschens befindet sich ein gemauerter Altartisch mit dem Brustbild des Heiligen Nikolaus in bäurischer Rokokomalerei aus dem 18. Jahrhundert. An der rechten Seitenwand hängt überdies ein Kruzifixus aus dem 19. Jahrhundert.
 

Grosser Auftritt

Das «Käppeli» in seiner heutigen Gestalt geht zurück auf das Jahr 1811, als die Verantwortlichen der Gemeinde Jonen, letztere seit jeher Eigner des Bildhäuschens, die Neuerrichtung empfahlen. Das «Käppeli» sei «eingefaulet, die Gemeinde solle sich beschlüssen, ob sie dasselbe wieder aufbauen oder abschliessen wolle», hiess es. Die Gemeinde entschied für den Neubau, der seither 1938, 1977 und 1988 aufgefrischt worden war. Seit 1966 steht das Bildhäuschen unter kantonalem Denkmalschutz. Seinen letzten grossen Auftritt erlebte die Nikolauskapelle 1988 anlässlich der Gedenkfeier «600 Jahre Schlacht beim Käppeli»: Der Schlachtbericht wurde verlesen, die Behördenvertreter der Städte Zug und Bremgarten überbrachten Grussadressen, die Dorfbevölkerung glänzte mit verschiedenen Darbietungen. (acm)

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