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Kapellen

Schlosskapelle, Villmergen (Ortsteil Hilfikon)

Direkter Draht nach Jerusalem

Nur den Bussfertigen ist der Zugang ins Allerheiligste der Schlosskapelle möglich, einer getreuen Nachbildung des jerusalemitischen Christusgrabes, das sich im Chor befindet. Der Bussfertige zeigt Demut, er kniet. Nur kniend gelangt man in das kuppelförmig gestaltete Grab, quasi eine Kapelle innerhalb der Kapelle. Haben sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt, erkennt man den Gekreuzigten in einen offenen Sarkophag gebettet.
 

Juwel für Kunstliebhaber

Erbauen liess jene Kuriosität Franz Viktor Augustin von Roll in Anlehnung an die 1644 bei Solothurn geweihte Kapelle Kreuzen, in der sich ebenfalls ein Grabheiligtum befindet. Dank seines immensen Vermögens konnte Franz Viktor Augustin von Roll 1749 Schloss und Herrschaft zu Hilfikon erwerben. Als Angehöriger des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem liess von Roll die bestehende spätgotische Schlosskapelle abtragen und errichtete eine neue nach besagtem Solothurner Vorbild. Für die Innenausstattung verpflichtete der Patrizier keinen Geringeren als den bekannten Einsiedler Bildhauer Johann Baptist Babel und den Freskanten Franz Anton Rebsamen. Ersterer schuf den reich verzierten Rokoko-Altar mit alabasterfarbener Kreuzigungsgruppe sowie die Plastik innerhalb der Grabnachbildung, letzterer gestaltete die Gemälde an Decken und Wänden. Das Ergebnis sucht landesweit seinesgleichen und versetzt noch heute Kunstliebhaber in Verzückung. Über das Grab spannt sich das Chorgewölbe wie der geöffnete Himmel, denn Rebsamen malte über die ganze Kuppel hinweg eine vielfigurige Himmelsszene. Im Zentrum thront die Heilige Dreifaltigkeit, darum herum gruppiert sich eine Schar von gegen fünfzig anbetenden Heiligen.
 

Immer wieder Kriegsschauplatz

1753 wurde die neu gebaute Schlosskapelle zu Ehren des Heiligen Grabes, des Heiligen Kreuzes sowie den Heiligen Josef und Maria von Magdala geweiht. Die vormalige Schlosskapelle war 1510 vom damaligen Besitzer Melchior Zurgilgen erbaut worden. Dieser hatte das im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnte Schloss Hilfikon um 1500 erstanden und die von ihm gestiftete Kapelle der Heiligen Dreifaltigkeit, der Muttergottes und den Heiligen Antonius, Onuphrius und Barbara weihen lassen. Im 17. Jahrhundert wechselten Schloss und Kapelle ihre Besitzer und erlebten im Rahmen der beiden Villmergerkriege 1656 und 1712 eine bewegte Zeit. Unmittelbar beim Schloss fanden jeweils die Entscheidungsschlachten zwischen Innerschweizern und Bernern statt. 
 

Das Wunder von Solothurn

Die von Rolls blieben die Herren von Schloss Hilfikon bis 1832, als Ludwig von Roll Schloss und Güter verkaufte, um mit dem daraus erworbenen Erlös den Ausbau der von ihm gegründeten Eisenwerke in Gerlafingen voranzutreiben. An die von Rolls erinnert noch immer der Marienschrein an der Chorwand hinter der Grabnachbildung. Vor diesem hatte die Familie des Freiherrn, als sie noch in Solothurn lebte, in schwierigen Situationen stets gebetet. Bei einem Hausbrand blieb der Schrein wie durch ein Wunder unversehrt. Mit der Übersiedlung nach Hilfikon fand der Schrein in der Schlosskapelle seinen Platz. Darunter erzählt ein Gemälde vom oben beschriebenen Wunder. (acm)
 

Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem

Seine Wurzeln hat der Orden, der wie alle päpstlichen Ritterorden direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt ist, im Chorherrenorden vom Heiligen Grab. Dieser ging aus dem 1099 gegründeten Domkapitel des Patriarchen von Jerusalem hervor. Wer in den Orden aufgenommen werden wollte, musste eine Pilgerfahrt ins Heilige Land unternehmen und sich in der Jerusalemer Grabeskirche zum Ritter schlagen lassen. Zu den beeideten Pflichten gehörten fortan soziale Verpflichtungen vor Ort, also die Unterstützung der Christen, respektive die Förderung des Christentums. Darüber gebot die Ordensmitgliedschaft die Vertiefung in das Mysterium zwischen letztem Abendmahl und Auferstehung, aber auch eine streng christliche Lebensführung.

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